Am Ende der Saison in der Kreisliga konnte der neutrale Zuschauer erkennen, das sich da etwas entwickelt hat. Und genau dieses Etwas konnte auch am letzten Spieltag beobachtet werden.

Der heutige Gegner aus Duisburg beim letzten Heimspiel, sollte diese Entwicklung zu spüren bekommen. Ein Sieg bedeutete den sicheren Aufstieg in die Bezirksliga. Eine Niederlage bedeutete, wir mussten auf Schützenhilfe aus Rheinberg hoffen. Ein Blick in die Gesichter der Mannen des WTV verhieß Siegeshunger, ich möchte nicht von rot unterlaufenden Augen und dampfenden Nasen sprechen aber der Wille diesen einen wichtigen Sieg zu erringen, war von der ersten Minute an spürbar. Auch die, für die Weseler Basketballgemeinde große Zuschauerzahl von ca. 20 - 25 blickten gespannt und optimistisch auf das Spielfeld.

Die in rot-weiß gekleideten Vorzeigeathleten aus Wesel zeigten hochkonzentriert einen Blitzstart, so dass das Gegner nach wenigen Minuten die Frage stellte:“ Was ist denn mit euch los?“ Denn am Ende der 3. Minute stand es 12:0 für die Hausherren. Die Motivation quoll durch all unseren Poren. Wir wollen halt einfach den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. Selbst bei diesem Spielstand lief noch nicht alles rund, denn wir verlegten durchaus noch einfache Punkte am Brett und bei manch einem zeigten sich vor Übermotivation oder Unvermögen Koordinationsschwierigkeiten. So kam es zu einer kuriosen Szene als unser körperlich größter Mitspieler sein Skelett nicht ganz unter Kontrolle hatte und eher einer neugeborenen Giraffe mit ersten Gehversuchen ähnelte. Slapstick nennt man so etwas wohl eher. Aber auch er trug seinen Beitrag, durch zahlreiche Rebounds und Blocks, dazu bei ein wirklich gutes Spiel zu zelebrieren. Dem Gegner aus Duisburg wurde in der gesamten Spielzeit nicht den Hauch einer Chance gelassen. Hier und da gab es mal ein paar Konzentrationsschwächen auch die Freiwurfquote erinnerte zeitweise ans Backsteine werfen. Es muss ja auch Verbesserungspotential entdeckt werden.

Neben der starken Defense, die etlichen Turnover der Gäste provozierte oder auch durch gekonnten Steals, trumpften die Weseler durch ihre bewegungsreiche Offense, die zeitweisem Zusammenspiel eines Jazz Quintetts ähnelten. Fünf individuelle Instrumente im Einklang. Alle Spielviertel wurden souverän gewonnen, so dass das deutliche Endergebnis 78 zu 34 für den WTV lautete und sich die Mannschaft somit Kreismeister der Saison 2022/23 nennen darf.

Die aktiven und die Ersatzspieler freuten sich ausgelassen über diesen Erfolg, mussten jedoch einen Verlust akzeptieren, denn unser Defensemonster Michael Hüllecremer hängt seine Basketballschuhe an den Nagel. Dabei fiel mir auf, dass seine Haare schon ziemlich ergraut sind. Danke für deinen Einsatz, hoffentlich bleibt dir noch Luft die Pfeife für den WTV zu betätigen.

Für die bestehende Mannschaft heißt es nun, den Klassenerhalt in der Bezirksliga vorzubereiten.

Für den WTV spielten: D. Kalaitzidis (6), M. John (8), M. Hüllecremer (2), M. Steinhoff (19), O. Adigüzel (5), T. Priewe (8), L. Hauer (8), M. Overkamp (6), G. Efthimiou (3), M. Poloczek (11), L. Prazeus (2)